26.05.2017 - Interview mit Kyles Tolone

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Foto: Olaf Heine

 

Am 26.05. haben 'Kyles Tolone' im Rahmen ihrer Tour zum neuen Album 'Of Lovers And Ghosts' im Blue Shell in Köln Halt gemacht. Kurz vorher durfte ich der Band noch ein paar Fragen stellen.

 

'Emotional. Dynamisch. Toll.'

 

Mit diesen drei Wörtern beschreiben 'Kyles Tolone' ihr neues Album 'Of Lovers and Ghosts'.

 

Mehr erfahrt ihr in unserem folgenden Interview.

 

Wie war eure Fahrt hierher? Wie war euer Konzert gestern in Münster?

 

Eric: Es war schön. Es war auch vorallem schön, weil es aussah als würden ein paar Leute kommen und dann sind auch wirklich Leute gekommen. Wir hatten einen schönen Abend. Es war wirklich gut. Das war das erste Konzert für uns in Münster und als Support mit dabei waren 'About Béliveau', die wir auch schon seit zwei Jahren kennen. Super Jungs. Haben auch eine richtig coole Show gemacht. Wir hatten Spaß.

 

Johann: Beim ersten Song ist uns die Fußmaschine kaputt gegangen und deswegen waren wir am Anfang etwas verwirrt. Das war im Nachhinein aber ein ganz guter Eisbrecher mit dem Publikum, als Jan dann auf einmal in der zweiten Strophe vom ersten Song die kaputte Fußmaschine in der Hand hielt. Das könnte man eigentlich in Zukunft als Showelement einbauen.

 

Jan: Oder auch nicht.

 

'alle lachen'

 

 

Die wievielte Show war das nun für euch mit dem neuen Album?

 

Eric: Wir haben vor vier Wochen unser neues Album released und seit dem sind wir immer wieder auf Tour für 'weekender'. Immer drei bis vier Termine am Stück.

 

Jan: Am 21.04. ist es ja losgegangen. Das ist bestimmt schon seitdem die vierzehnte oder fünfzehnte Show auf dieser Tour.

 

Eric: Das sind jetzt die letzten drei Shows auf der Tour. Heute die vorletzte und morgen dann unsere 'Homecoming-Show' in Göttingen.

Seid ihr zufrieden mit eurem neuen Album? Hat alles so geklappt, wie ihr euch das vorgestellt habt?

 

Eric: Man muss auch irgendwann zufrieden sein, weil sonst lohnt es sich auch nicht. Wir haben so lange daran gearbeitet und doch, wir sind auch zufrieden.

 

Wie lange genau?

 

Eric: Konkret haben wir jetzt anderthalb Jahre daran gearbeitet. Das ist für uns alle dann auch ein richtiges Projekt gewesen. So lange an einem Projekt zu arbeiten ist für uns schon ein langer Zeitraum. Ich meine klar manche Songs, die sind schon älter. Insofern kann man sagen, der Entstehungsprozess geht dann doch schon etwas länger. Dass wir uns konkret hingesetzt, Songs für das Album geschrieben und Kontakt mit dem Produzenten aufgenommen haben, waren bis zum Release dann anderthalb Jahre.

 

Jan: Das war auch gerade ein zentraler Punkt mit dem Produzenten Arne Neurand im Horus Studio in Hannover aufzunehmen. Das war wirklich eine sehr, sehr gute Sache. Wir haben da mit ihm wirklich einen hoch professionellen Produzenten gehabt, der auch noch selber viel an den Songs gebaut hat und es hat uns ziemlich viel Spaß gemacht.

 

 

Wie würdet ihr eure eigene Entwicklung beschreiben seit der ersten EP?

 

Eric: Wir haben auf jeden Fall viel dazu gelernt. Wie das alles so läuft in diesem Musik-Business, wie man als Band auf Tour klarkommt und auch abseits im Studio. Allein durch die Album Recodings haben wir viel dazu gelernt. Sind reifer geworden, was unsere Musik betrifft. Sind auch in unseren Erwartungshaltungen nochmal ein bisschen realistischer geworden, aber nicht weniger motiviert.

 

Wir haben immer noch viel Spaß daran und wissen auf jeden Fall das wertzuschätzen, was wir haben. Die kleinen Erfolge, die wir haben. Dass mittlerweile auch Leute auf unsere Konzerte kommen und alle Songs mitsingen, das ist finde ich irgendwie auch der Wahnsinn. Das wäre vor drei bis vier Jahren nicht der Fall gewesen, weil wir da auch noch keine großen Veröffentlichungen hatten. Jetzt durch das neue Album ist das schon mal so ein Aspekt, der dazu kommt und das ist sehr schön zu sehen.

Was sind eure persönlichen Lieblingslieder auf der neuen Platte?

 

Johann: Losing Time & Seasons

 

Jan: Seasons

 

Eric: Ich kann dazu nichts sagen. Ich meine, ich hab die Lieder ja alle getextet und irgendwie habe ich da meine Kinder alle gleich lieb.

 

Daniel: Ich habe da auch keinen Favoriten.

 

 

Wie habt ihr euren eigenen Sound gefunden? Spielen eure Lieblingsbands dabei eine Rolle?

 

Eric: Ich glaube die Bands, die man gut findet, haben vielleicht irgendwo einen kleinen Einfluss, aber das wird meistens auch ein bisschen überbewertet. Ich glaube letzten Endes geht man zusammen in den Proberaum und es entsteht irgendwie das, was am Ende entsteht. Das liegt vielleicht dann auch daran, was man für Mittel zur Verfügung hat, also was man dann zum Beispiel als Gitarrist für Effekte oder Bodentreter verwendet. Für mich als Sänger hängt das ein bisschen damit zusammen, was ich stimmlich überhaupt ableisten kann und so findet sich dann irgendwann der Sound. Es macht halt immer nochmal einen Unterschied, ob man als Band gut in Übung ist und gut 'eingegrooved' ist. Dann klingt eh immer alles viel besser. Bei uns ist das Ganze sehr 'Gitarren lastig'. Das hängt dann auch immer ein bisschen damit zusammen, was man für Amps spielt.

 

Johann: Wir haben uns jetzt nie von Anfang an das Ziel gesetzt, dass wir in den Proberaum gegangen sind und gesagt haben: Die Gitarren müssen sehr viel Hall haben oder wir wollen jetzt genau das und das machen. Das ist jetzt eher so gekommen wie es jetzt ist, weil wir ewig im Proberaum waren und immer hier und da mal ein bisschen geschraubt haben. Das ist jetzt letztendlich daraus geworden.

 

Eric: Das wäre jetzt soweit das zum Sound. Von der Stilistik kann man schon sagen, dass wir es mögen leise anzufangen und uns dann zu steigern, also von der Dynamik lauter zu werden. Was die Dramatik angeht uns während eines Songs hochzuschrauben. Das ist schon ein Stilmittel von uns.

Ihr habt bereits an zwei großen Bandcontests teilgenommen. Habt ihr damit besondere Erfahrungen gemacht? Hat euch das weitergebracht? Würdet ihr das nochmal machen?

 

Eric: Jetzt würden wir nicht nochmal an einem Bandcontest teilnehmen, aber damals würden wir es schon nochmal machen. Ich würde jeder jungen Band empfehlen daran teilzunehmen, die irgendwie starten will. Es hilft einem super weiter. Man lernt neue Leute kennen und kann sein Netzwerk erweitern.

 

Johann: Man hat viele Auftrittsmöglichkeiten in unterschiedlichen Städten.

 

Eric: Nur ich glaube irgendwann ist es dann auch wichtig, nicht an jedem Bandwettbewerb teilzunehmen. Man sollte dann auch das, was man daraus mitgenommen hat, nutzen und lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Sich die eigene Tour organisieren und auch Platz zu lassen für neue junge Bands.

 

Jan: Gerade für das Netzwerk ist es wirklich essenziell gewesen. Alleine die Supportband, die uns jetzt gestern in Münster und morgen in Göttingen unterstützt, die haben wir über den Contest kennengelernt. Wir haben unseren Booker, also unsere Booking-Agentur, über den Contest kennengelernt. Es ist tatsächlich sehr gut, um mal einen Fuß in die Tür zu bekommen bei vielen Dingen und auch mal verschiedene Leute in dem Bereich kennenzulernen.

 

 

Ist Kyles Tolone Record euer eigenes Label?

 

Eric: Ne, das kann ich erklären. Wir haben unsere letzten EPs bei 'Feiyr' distribuiert und da mussten wir ein eigenes Label angeben. Da haben wir dann einfach gesagt, wir sind Kyles Tolone Records. Wir haben nicht wirklich ein Label. Das ist so eine Notwendigkeit, die man als kleine Band im Musik Business dann machen muss.

 

Es sah so aus, als hättet ihr ein eigenes Tonstudio.

 

Alle: Nein, nein. - 'lachen' - Wir haben kein eigenes Label.

 

Das wäre mal ein Ziel, oder?

 

Alle: Oh ja, das wäre mal was.

Zum Schluss noch drei Wörter, um die Stimmung eures neuen Albums zu beschreiben?

 

Alle: Wir beraten uns kurz.

 

Eric: Emotional.

 

Daniel: Dynamisch.

 

Johann: Toll.

 

 

Das waren auch schon alle Fragen. Vielen Dank!


Ihr wollt noch mehr über 'Kyles Tolone' erfahren oder mal reinhören? Das könnt ihr hier:

 

http://kylestolone.com/

https://www.facebook.com/KylesTolone/


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